Umzug in einer Genossenschaftswohnung ist in Deutschland und Österreich derzeit immer beliebter. Mehr als 2.000 Baugenossenschaften verwalten über 2 Millionen Wohnungen. In Berlin sind etwa 80 Wohnungsbaugenossenschaften, die über 180.000 Wohnungen verwalten – das heißt etwa 10 % des gesamten Wohnungsbestandes in Berlin.

Was ist eigentlich das Ziel der Wohnungsgenossenschaften?
Wohnungsgenossenschaften bieten Ihren Mitgliedern preisgünstige Wohnräume an. Die Bewohner sind keine Wohnungseigentümer. Ihr Eigentum bezieht sich nicht auf den benutzten Wohnraum, sondern auf das Wohnungsunternehmen. Jede Wohnungsgenossenschaft organisiert Mitgliedversammlungen, wo ein Vertreter gewählt wird. Bei der Mitgliederversammlung wird auch den Aufsichtsrat gewählt. Der Aufsichtsrat berät den Vorstand und kontrolliert dessen Geschäfte.
Außerdem ist eine Genossenschaftswohnung eine Alternative zur Miete oder dem Kauf einer Wohnung. Jedes Mitglied zahlt eine monatliche Nutzungsgebühr und die Genossenschaftsanteile. Die Beträge werden von den Wohnungsbaugenossenschaften für den Kauf eines neuen Grundstücks oder für die Pflege der vorliegenden Wohnungen verwendet. Die Mitglieder schließen keinen Mietvertrag, sondern einen sogenannten Dauernutzungsvertrag ab. Das heißt, dass ein Mieter lebenslang eine Wohnung benutzen kann, soweit er seine Vertragspflichten nachkommt.
Oft kommt es vor, dass die angemietete Wohnung nach zwei, drei Jahre zu klein für die ganze Familie wird. Dann besteht die Möglichkeit die Wohnung zu tauschen. Man bekommt eine neue Wohnung und zwar ohne weitere bürokratische Verfahren. Die Mitgliedsanteile werden auch an die Kinder übertragen, falls die Eltern im Alter aus der Genossenschaftswohnung ausziehen müssen.
Warum in die Genossenschaftswohnungen umziehen
Warum soll man diese alternative Wohnmöglichkeit in Anspruch nehmen? Welche sind die größten Vorteile der Genossenschaftswohnungen? Warum werden sie immer beliebter? Die Genossenschaftswohnungen locken vor allem mit dem geringeren Mietpreis. Alle, die in eine Genossenschaftswohnung umziehen, bekommen auch einen viel besseren Kündigungsschutz.
1. Kündigungsschutz: Welche Unterschiede gibt es zwischen einem Nutzungsvertrag für eine Genossenschaftswohnung und einem Mietvertrag? Sie sind zwar ähnlich, inhaltlich sind sie aber in einigen der wichtigsten Punkte unterschiedlich. Der “Vermieter” ist eigentlich keine natürliche Person und daher eine Kündigung aufgrund von Eigenbedarf ist in der Regel nicht möglich. Drastische Mieterhöhungen sind laut des Vertrages nicht erlaubt. Diese günstigen Bedingungen locken viele Menschen in eine Wohnung der Wohnungsgenossenschaften umzuziehen. Die Mitglieder zahlen günstige monatliche Nutzungsgebühren und müssen keine Kündigung ihres Wohnraumes durch die Genossenschaft fürchten.
2. Günstige Nutzungsgebühren: Die Mitglieder einer Genossenschaft sollten monatlich weniger zahlen als bei einer gewöhnlichen Mietnutzung. Gerade in größeren Städte wie Berlin und München steigen die Mieten jährlich und das bereitet oft eine finanzielle Schwierigkeit der Menschen. Die Situation bei der Genossenschaftswohnungen sieht ganz anders aus. Die Menschen hier können sich finanziell abgesichert fühlen. Es gibt aber Genossenschaften, die eine andere Idee zur Nutzung der Wohnungen haben. Bei Konzeption setzen sie auf ökologisch oder sozial orientierten Wohnräume. In diesem Fall kann man sich nicht auf günstige monatliche Benutzungsgebühren verlassen.
3. Manche Genossenschaften bieten oft spezielle Rabatte für Studenten an. Außerdem können alle Mitglieder bei einem eventuellen Umzug den Nutzungsvertrag kündigen. Dabei werden die Genossenschaftsanteile ausgezahlt.
4. Wenn man in eine andere Stadt oder in ein anderes Bundesland umziehen muss, bieten oft viele Genossenschaften, Genossenschaftsanteile gegen Anteile bei einer Genossenschaft am neuen Wohnort getauscht zu werden.
5. Wohngenossenschaften bieten oft moderne Wohnungen zu günstigen Preisen in attraktiven Stadtteilen.
6. Jedes Mitglied hat mit seinem Dauernutzungsvertrag ein lebenslanges Wohnrecht in seiner Genossenschaft.
7. Wohnungsgenossenschaften bieten oft ihren Mitgliedern Serviceleistungen. Man kann sich jeder Zeit auf einen Hausmeister oder Handwerker verlassen. Kleine Reparaturen werden schnell und unbürokratisch durchgeführt.
Noch einmal die Vorteile im Überblick
- Miet-Kauf-Option
- Geringe Miete sowie niedrige Mieterhöhungen
- Langfristige Planungssicherheit

Wie kann man zu einer Genossenschaftswohnung kommen
Wenn Sie in eine Genossenschaftswohnung ziehen möchten, sollten Sie folgendes beachten:
Wenn Sie in einer großen Stadt Wohnen, können Sie sich Informationen über die Genossenschaften in der Region sammeln. Wichtig ist, dass man die Satzungen der verschiedenen Genossenschaften vergleicht.
Wie Sie schon erfahren haben, haben die Genossenschaften unterschiedliche Ziele. Manche bietet schöne ökologisch oder sozial orientierten Wohnräume an, deren monatliche Nutzungsgebühr nicht immer günstig ist. Andere Genossenschaften setzen auf die niedrigen Nutzungsgebühren. Außerdem vergleichen Sie auch die Satzungen der Genossenschaften, denn da kann man auch auf eventuelle Unterschiede stoßen.
Sie kennen vielleicht Mitglieder einer Genossenschaft? Das ist die perfekte Möglichkeit, um mehr über die Kosten und Mechanismen der Wohnungsvergabe zu erfahren.
Kontaktieren Sie die entsprechende Genossenschaft direkt und informieren Sie sich über alle wichtigen Fragen – Genossenschaftsanteile, Eintrittsgebühr, Nutzungsgebühr, Wartezeiten.
Um eine Genossenschaftswohnung zu bekommen, haben Sie zwei Varianten:
Sie können ein Mitglied werden, entweder wenn Ihnen eine Wohnung zugesporochen wird, oder noch während der Wartezeiten. Werden Sie ein Mitglied, bevor Sie eine Wohnung bekommen, können Sie dadurch die Wartezeit verkürzen.
Nachteile der Genossenschaftswohnun
Eine Genossenschaftswohnung hat leider nicht nur Vor-, sondern auch Nachteile
- Jeder, der eine Genossenschaftswohnung bekommen möchte, muss also Mitglied werden. Was bedeutet aber das? Man muss zu diesem Zweck Einkaufsgebühr zahlen. Die Größe der Eintrittsgebühr und die Anzahl an Genossenschaftsanteilen hängen von der Größe der jeweiligen Wohnung ab.
- Rückzahlung der Anteile dauern manchmal zu lange. Die gesetzliche Frist ist meistens zwei Jahren.
- Die Genossenschaften haben oft lange Wartelisten und Sie können sogar als Mitglied einer Genossenschaft nicht sicher sein, wann Sie eine Wohnung kriegen.