Umzug mit Kindern. Eltern, beachten Sie: Viele Kinder haben Angst vor der Veränderung.

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Umzug mit Kindern. Was müssen Eltern beim Umzug mit Kindern beachten.

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Die Erwachsenen sind ganz glücklich über die Entscheidung für ein neues Zuhause. Sie freuen sich auf den schönen Garten, das große Wohnzimmer und den tollen Blick von der Terrasse. Für die Kinder ist das aber nicht so wichtig und sie verstehen nicht warum sie weit weg von Freunden, Kinderzimmer, Nachbarshund ziehen. Wenn Sie Ihre Kinder verstehen und zum Mitmachen motivieren möchten, sollten Sie folgende Regeln beachten:

Für Kinder unter 6 Jahren sieht die Situation nicht so schlimm aus,  weil sie noch keine engen Freundschaften haben. Kleine Kinder fühlen sich wohl wenn ihre Eltern in der Nähe sind.

Aber auch Babys und Kleinkinder haben eine gewisse Zeit Erinnerungen an ihre gewohnte Umgebung oder die Nachbarskinder, mit denen sie früher täglich spielten. Es kann sein, dass sie die ersten Nächte besonders unruhig verbringen und kaum schlaffen. Die Babys können mehr nervöser als gewöhnlich werden.

Wenn Sie aber bei dem Wohnungswechsel einige wichtige Sachen berücksichtigen, wird sich Ihr Kind schnell in sein neues Umfeld einleben.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über den Umzug

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Sagen Sie  ihrem Kind nicht im letzten Moment, dass ein Umzug bevorsteht. Obwohl sie klein sind, brauchen sie auch Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen. Die Gründe für den Umzug müssen die Kinder auch wissen – die Familie braucht mehr Platz oder Papa hat einen neuen Job. Führen Sie auch Gespräche über den Ablauf des Umzugs. Ein Umzug ist für Ihr Kind etwas Neues und es hat bestimmt viele Fragen. Sie können ihm ein Buch zu diesem Thema kaufen und vor dem Schlafengehen vorlesen.  Z.B.“ Jan und Julia ziehen um“ von Margret Rettich, „Almut, die Mut-mach-Maus: Lucia zieht nach Frankreich“ von Anne-Gabriele Werres.

Erkunden Sie die neue Umgebung

Das Kind füllt sich sicherer, wenn es noch vor dem Umzug die neue Umgebung ein bisschen kennt. Wenn möglich, besuchen Sie die neue Wohnung. Zeigen Sie Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter ihr Zimmer. Besprechen Sie die Gestaltung ihres Zimmers. Die Kinder können auch daran teilnehmen. Sie können auch zusamen das neue Umfeld erkunden. Wo befindet sich der Spielplatz, gibt es in der Nähe Schwimmbad, wo liegt der neue Kindergarten? Machen Sie sich mit der neuen Umgebung vertraut. Wenn es nicht möglich ist, weil Sie ins Ausland ziehen, zeigen Sie Ihrem Kind Bilder.

Organisieren Sie eine Abschiedsparty

Abschiedsparty ist ein Ereignis, das schöne Gedanken hinterlässt. Organisieren Sie ein Fest und laden Sie die Freunde Ihres Kindes. Machen Sie dann viele Fotos. Alle, die an der Party teilnehmen, werden Sie und Ihr Kind in guter Erinnerung behalten. Ordnen Sie die Fotos in einem Album und im neuen Zuhause könnt ihr euch sie ab und zu ansehen Für die ersten paar Tage, Wochen oder vielleicht sogar Monate nach dem Umzug ist es möglich, dass Ihr Kind traurig ist. Vernachlässigen Sie nicht seine Gefühle. Nehmen Sie sich Zeit und reden Sie miteinander darüber. Abschied von dem alten Haus verlangt Zeit und Sie als Eltern können Ihrem Kind bei der Angewöhnung helfen.

Vergessen Sie nicht die alten Freunde Ihres Kindes

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Sie sind schon in der neuen Wohnung. Die Zeit vergeht und Sie gewöhnen sich allmählich an die neue Umgebung. Vergessen Sie nicht aber die alten Freunde. Halten Sie weiter Kontakt mit ihnen. Ihr Kind kann seinen besten Freund in den Ferien besuchen oder ihm Briefe schreiben oder Bilder malen. Besonders kleinere Kinder haben oft Angst, dass sie nie mehr ihre Freunde sehen werden und das ruft negative Gefühle und Emotionen hervor. Wenn die Kinder miteinander ab und zu telefonieren, werden die Verlustängste schneller überwindet. Ein Abschied sieht ja nicht so schlimm aus, wenn die Kinder wissen, dass sie sich in den bevorstehenden Ferien wieder treffen werden.

Kinder, die schon zur Schule gehen, brauchen mehr Zeit

Kinder, die schon zur Schule gehen, müssen mit dem Umzug noch Schule wechseln. Das Eingewöhnen in die neue Umgebung dauert bis zu zwei Monate und ist oft sehr belastend. Manchmal ist es besser, die Wünsche unseres Kindes in Kauf zu nehmen. Z.B. Wenn das Kind das Schuljahr in dem alten Wohnungsort beenden möchte, erlauben Sie ihm das. Vielleicht haben Sie Freunde mit Kindern im gleichen Alter, die bereit wären, Ihr Kind für eine Weile bei sich aufzunehmen.

Seien Sie nicht zu streng mit Ihren Kindern und erlauben Sie ihnen gleich nach dem Umzug, neue Freunde einzuladen oder einen Fotokurs, Reiten-Kurs oder so etwas Ähnliches anzufangen.  Das wirkt sehr positiv und hilft bei der  Eingewöhnung. Machen Sie keine falschen Versprechungen. Z.B. In der neuen Schule sei alles viel einfacher. In der Stadt, wo die ganze Familie umzieht, gebe es größere Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Es bietet sich nicht an, dass Sie ihrem Kind mehr Taschengeld oder materielle Sachen versprechen. Das kann die Situation nur verschlimmern.

Sie selbst können ein gutes Vorbild ihres Kindes sein. Zeigen Sie ihm, wie Freundschaften bewahrt werden, indem Sie Kontakte zu ihren Freunden über Telefon, E-Mail oder Briefe halten

Vor dem Umzug informieren Sie die Lehrer Ihres Kindes über den bevorstehenden Wechsel, damit sie mit Verständnis reagieren können. Lassen Sie sich mehr Zeit und sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber.

Mit Jugendlichen kann man schon über die Gründe für einen eventuellen Umzug sprechen. Sie können verstehen, warum ihre Eltern umziehen müssen. Die meisten Teenager reagieren erstmal aber nicht ganz positiv auf die neue Idee. Nehmen Sie sich Zeit, seien Sie ein bisschen toleranter und hören Sie geduldig zu.

Lassen Sie Ihre Töchter und Söhne bei der Vorbereitung helfen

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Die Kinder müssen sich bewusst sein, was auf sie zukommt. Kleinere wie größere Kinder haben oft Angst, dass ihre Lieblings-Spielzeuge verschwinden oder beschädigt werden. Lassen Sie die Kinder ihre Spielzeuge selbst verpacken. Überzeugen Sie ihre Töchter und Söhne, dass es Kinder gibt, die keine Spielzeuge haben. Überreden Sie sie, einen Teil davon zu schenken oder zu einer Hilfsorganisation zu bringen. Das machen Kinder meist auch gern. Das gilt auch für Kleidung.

Ein Tipp: Kaufen Sie Möbel fürs Kinderzimmer in einem späteren Moment. Eine neue Stadt, ein neues Haus, ein neues Zimmer – und dann noch eine andere Einrichtung. Das ist für kleinere Kinder schon zu viel. Lassen Sie ihnen einige bekannte Sachen, an denen sie sich festhalten können.